Psychologie als „Empirische Geisteswissenschaft“ auf dem Weg zu einer „psychologischen Anthropologie“ – Die Diskussion von Grundfragen der Psychologie durch Jochen Fahrenberg
Monatliches Archiv: August 2013
Psychodynamische Psychologie und Psychotherapie im Studiengang Psychologie [ PDF Download ]
Vergangenheit Gegenwart Zukunft
Kritischer Kommentar zur Festschrift
100jähriges Jubiläum der Deutschen Gesellschaft für Psychologie DGPs
Die Wirksamkeit psychodynamischer Psychotherapie [ PDF Download ]
In gewissen Kreisen besteht die Ansicht, dass psychodynamische Konzepte und Behandlungen nicht ausreichend empirisch gestützt sind oder dass wissenschaftliche Daten zeigen, andere Behandlungsformen seien wirksamer. Diese Ansicht scheint sich verselbstständigt zu haben. Akademiker genau wie Administratoren und Entscheidungsträger im Gesundheitswesen erzählen es sich gegenseitig weiter. Mit jeder Wiederholung wächst die scheinbare Glaubwürdigkeit. An irgendeinem Punkt scheint es kaum noch notwendig, es zu bezweifeln oder nochmals darauf zurückzukommen, weil „alle“ wissen, dass es so ist.
Psychoanalyse an der Universität
Als ich im Jahre 1975 eine Professur am Institut für Psychoanalyse des Fachbereichs Psychologie der J.W.Goethe-Universität Frankfurt antrat, wurde ich auf einer Tagung zufällig Zeuge eines Gesprächs zwischen Prof. Clemens de Boor und Prof. Rudolf Ekstein, der aus den USA in das Sigmund-Freud-Institut zu einem Besuch gekommen war. Sie ereiferten sich bei dem Gedanken, dass die Psychoanalyse zugrunde gehen müsse, wenn sie an die Universität geriete. Ich war etwas erschrocken darüber, dass ich womöglich etwas Unrechtes und Unheilvolles täte, wenn ich diesen Weg ginge. Heute kann ich mich fragen, was sie wohl gemeint haben mögen und worin sie Recht oder Unrecht hatten. Es hängt wohl davon ab, was man unter Psychoanalyse versteht.
Die Kunst moralisch-gerecht zu sein
Vor kurzer Zeit kursierte die Forderung eines verpflichtenden sozialen Jahres für Rentner mit 15 Arbeitsstunden die Woche des Philosophen Dr. Richard David Precht. Die Menschen würden mit der Erfüllung dieser Forderung ihrer sozialen Verpflichtung hinsichtlich des demographischen Wandels, also der Strukturveränderung der Altersschichten in der Gesellschaft, nachkommen.
Der zentrale Punkt dieser Erwartungshaltung scheint die Definition des Begriffes von Gerechtigkeit zu sein. Zunächst wollen wir unsere aktuelle gesellschaftliche Situation mit dem Fairness-Begriff untersuchen und anschließend den Fokus auf die problematische Situation zwischen Psychologie und Psychoanalyse an der Hochschule legen.