Organisationen der Psychoanalyse und die psychoanalytische Ausbildung in Deutschland
Die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) ist der Dachverband aller Psychoanalytischen Fachgesellschaften und somit auch Berufsverband aller Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker in Deutschland.
Die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten der psychoanalytischen Disziplinen erhält man an Instituten, welche wiederum in Organisationen gegliedert sind. Die beiden größten in Deutschland sind die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG) und die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV). Daneben gibt es die Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP) und die Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP), welche die Ausbildung nach Alfred Adlers Individualpsychologie bzw. Carl Gustav Jungs Analytischer Psychologie ausrichten. Außerdem gibt es auch Institute, die keiner solchen Organisation angehörig sind, sogenannte Freie Institute.
International organisiert sich die Psychoanalyse in der International Psychoanalytic Association (IPA) für die DPV und die DPG.
DPG und DPV
Geschichte
Die psychoanalytische Ausbildung Freud‘scher Prägung wird größtenteils an Instituten der DPG und DPV gelehrt (die Freien Institute ausgenommen). Die DPG geht auf das 1908 u.a. durch Karl Abraham gegründete Berliner Psychoanalytische Institut zurück. Zunächst als eher regionaler Verein wurde daraus dann 1910 die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft als Mitglied in der IPV. Unter dem steigenden Druck des Nationalsozialistischen Regimes wurde der jüdische Vorstand 1933 durch „arische“ Psychoanalytiker ersetzt und die Jüdischen Psychoanalytiker 1935 zum Austritt aus der DPG gedrängt. 1936 wurde die DPG in das von M. Göring gegründete und geleitete Deutsche Institut für Psychologische Forschung und Psychotherapie in Berlin eingegliedert („Arbeitsgruppe A“) und die DPG löste sich 1938 unter dem Druck der Nazis auf.
1946 wurde die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft in Berlin wieder gegründet. Von ihr spaltete sich 1950 aufgrund von theoretischen Differenzen und Schwierigkeiten, beidseits die eigene Verwicklung in der Gleichschaltung mit der Nazi-Gesundheitspolitik („Neue Deutsche Seelenheilkunde“) anzuerkennen, die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung ab. Nach jahrzehntelangen gegenseitigen Beschuldigungen, unterschiedlichen theoretischen Entwicklungen in beiden Gesellschaften und verschiedenen Arbeitsschwerpunkten ist es in den letzten Jahren wieder zur Annäherung beider Gesellschaften gekommen, die begonnen haben, in verschiedenen Arbeitsformen ihre gegenseitigen Standpunkte auszutauschen, aber auch die eigenen Anteile an der gemeinsamen Geschichte der Gleichschaltung anzuerkennen. Mittlerweile ist die DPG wieder Mitglied der IPV.
Ausbildung
Die Aus- und Weiterbildungsgänge von Instituten der DPV und der DPG ermöglichen eine nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) bzw. nach der ärztlichen Weiterbildungsordnung anerkannte psychoanalytische Fachausbildung zum Psychoanalytiker sowie zum Ärztlichen bzw. Psychologischen Psychotherapeuten (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie).
Quellen : http://dgpt.de/ http://www.dpg-psa.de/ http://www.ipa.org.uk/ http://www.dpv-psa.de
Kennen Sie weitere Ausbildungsinstitute die zum Psychoanalytiker/Psychoanalytikerin ausbilden? Bieten diese Institute jeweils eine Ausbildung zum Analytiker/Analytikerin sowie eine umklammerte Ausbildung als Tiefenpsychologischer Psychotherapeut/Psychotherapeutin?
Kennen Sie interessante, psychoanalytisch orientierte Zusatzausbildungen, die weitere Qualifikationen ermöglichen?
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